Glück gehabt! Wie heißt es so schön: Kein Backup, kein Mitleid. Ein Backup alleine reicht aber nicht aus, man muss es auch wiederherstellen können. Und das ist unter Umständen gar nicht so einfach. Aber der Reihe nach.
Um die Backups außer Haus speichern zu können, habe ich kürzlich bei einem bekannten Hoster Storage gemietet. Schließlich nützt es ja nix, wenn das Haus zusammen mit den lokal gespeicherten Backups abbrennt. Also müssen sie außerhalb gespeichert werden. Also eben schnell ein restic installiert und ein Backup angeworfen. Das lief bei meinem 250er DSL-Anschluss rund 4 Tage, um 2,5 TB auf den externen Server zu schaufeln. Das hat auch gut funktioniert, wie ein anschließender Check des Repositories zeigte. Trotz der nächtlichen Zwangstrennungen hat restic brav weitergemacht.
Kaum war das Backup fertig, ist mir allerdings ein doofer Bedienfehler unterlaufen und ich habe lokal 250 GB Fotos versehentlich gelöscht. Das war so nicht vorgesehen! Nachdem sich der erste Ärger über mich selbst und die erste Aufregung gelegt hatten, durchatmen: Es gibt doch ein frisches Backup! Also schnell restic mit einem Restore beauftragt und entspannt zurückgelehnt. Doch am nächsten Morgen die Ernüchterung: Nur 1,4 TB von den 2,5 TB waren restauriert. Da bricht restic doch den Restore bei der Zwangstrennung ab! Das, was beim Backup nicht stört, wird zum Showstopper beim Restore. Blöd.
Meine Fotos habe ich erst mal restauriert, indem ich beim Restore den wiederherzustellenden Pfadnamen angegeben habe. Soweit Aufgabe erledigt. Aber was, wenn nun wirklich mal ein komplettes Restore notwendig wird? Das Backup in kleinen Bröseln wiederherstellen, dass es zwischen den Zwangstrennungen reicht? Auch irgendwie doof. Also ein wenig experimentiert. restic mount verhält sich genauso wie restic restore. Das ist keine Lösung. Glücklicherweise ist lokal genügend Plattenplatz da. Also das externe Repository mit rsync nach Hause geholt. Der rsync überlebt die Zwangstrennung zwar auch nicht, ist aber schnell wieder erneut gestartet, um dort fortzusetzen, wo es ihn zuvor zerbröselt hat. Mit dem nun vollständig lokal vorliegenden Repository gelang dann auch das komplette Restore zu Übungszwecken. Ende gut, alles gut. Merke: Ein Backup ist nur so gut wie der Restore-Vorgang!